Nukleare Entsorgung in Geologischen Tiefenlagern
Pro Bözberg nimmt den Standortentscheid der Nagra für ein geologisches Tiefenlager im Gebiet Nördlich Lägern zur Kenntnis. Dieser Entscheid ist jedoch befremdlich. Die Nagra wollte nämlich dieses Gebiet vor nur fünf Jahren, zum Abschluss der Sachplan-Etappe 2 aus der weiteren Evaluation ausschliessen, weil es den sicherheitstechnischen Vorgaben angeblich nicht genüge. Und ausgerechnet dieser Standort soll nun am besten geeignet sein? Zu dieser Frage erwartet die Öffentlichkeit von der nuklearen Aufsichtsbehörde Ensi sowie der Kommission für Nukleare Sicherheit (KNS) eine unmissverständliche Stellungnahme. Zudem wird Pro Bözberg die Begründung der Nagra auf argumentative Plausibilität prüfen, namentlich die Gewichtung der sicherheitstechnischen Kriterien. Zudem ist kritisch zu hinterfragen, inwieweit ökonomische, politische oder opportunistische Abwägungen die Standortwahl beeinflusst haben könnten.
Unabhängig vom Ergebnis der Prüfung wird Pro Bözberg das weitere Verfahren zur nuklearen Rahmenbewilligung eng verfolgen und namentlich im Technischen Forum Sicherheit spezifische Fragen einbringen. Als einspracheberechtigte Institution behält sich Pro Bözberg vor, nach Einreichung des Rahmenbewilligungsgesuchs, gemäss Art. 46 und 47 des Kernenergiegesetzes, Beschwerde gegen dessen Genehmigung zu führen.
Als Endlager-Standort steht das Gebiet Jura Ost zwar nicht mehr zur Debatte. Trotzdem wird die bereits bestehende Belastung der Bözberg-Region durch die noch über Jahrzehnte dauernde Zwischenlagerung der starkradioaktiven Abfälle in Würenlingen sowie der dort neu zu errichtenden nuklearen Hochrisiko-Anlagen für die Befüllung der Endlagerbehälter erheblich zunehmen. Auch diese Projekte wird der Verein Pro Bözberg aufmerksam und mit kritischem Blick verfolgen.