Mitgliederversammlung 2021

Mitgliederversammlung 2021

Die Mitgliederversammlung fand am Mittwoch, 8. September 2021, in der Turnhalle Chapf 7 in Oberbözberg statt. 

Präsentation Herr Dr. Felix Altorfer: 2021_09_08_Pro_Bözberg_Vortrag_ENSI

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Am 19. September 2021 fand der Bettagsanlass statt.

Bericht von Annette Schütz: 

Bettagsanlass Pro Bözberg 2021

Der diesjährige Bettagsanlass stand ganz im Zeichen des Waldes. Otto Suhner, Präsident des Vereins, betonte einleitend die Bedeutung des Waldes für die Bekämpfung des Klima­wandels und kritisierte die invasive Waldbewirtschaftung mit schweren Maschinen, die auch vor Flächenhieben nicht halt macht. Dies sei besonders bedenklich, da die Waldgebiete nördlich der Bözbergstrasse zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) gehören und grosse Teile davon Landschaften von kantonaler Bedeutung sind. Im Namen des Vereins fordert er nachdrücklich die Respektierung und Einhaltung der eidgenössischen und kantonalen gesetzlichen Grundlagen zum Schutz des Waldes.

Dr. Jürg Keller setzt sich seit Jahren für eine naturnahe Waldbewirtschaftung ein, welche das Ökosystem Wald als Ganzes respektiert und die Artenvielfalt erhält. Den rund 30 anwesen­den Personen erläutert er, dass ein intakter Wald über einen geschlossenen Rand und Decke verfügt sowie Bäume unterschiedlichen Alters und verschiedener Arten umfasse. Da vielfach die wirtschaftlichen und finanziellen Interessen bei der heute praktizierten Wald­bewirtschaftung im Vordergrund stünden, würden schwere Maschinen regelrechte Schneisen im Wald hinterlassen und die Mykorrhiza – ein Pilzgeflecht, das sich mit den Feinwurzeln der Bäume verbindet und ein gesundes Pflanzenwachstum fördert – zerstört.

Dass dies trotz den strengen gesetzlichen Grundlagen zum Schutz des Waldes und der Erfüllung seiner Schutz-, Wohlfahrts- und Nutzfunktionen möglich sei, erklärt Jürg Keller einerseits mit der fehlenden, konsequenten Kontrolle durch die Behörden. Andererseits sei der Wald ein wenig attraktives Thema in der Politik, welches kaum zur Profilierung geeignet sei. Es gäbe durchaus Förster, welche sich einer naturnahen Waldbewirtschaftung verschrieben hätten. In der klaren Minderheit würden diese sich jedoch kaum öffentlich äussern, bedauert er.

Bei strömenden Regen machte sich die Gruppe auf den Weg, um sich ein eigenes Bild über die Situation zu verschaffen. Nordöstlich des Adlisbergs und oberhalb der Bushaltstelle Riedacher sind vor wenigen Jahren Flächenhiebe vorgenommen worden. Heute gleichen die Flächen verwilderten Gärten. Es wird Jahrzehnte dauern, bis an diesen Stellen wieder Wald entstehen wird, der diesen Namen verdient. Ob sich die gepflanzten Eichen bei letzterem Flächenhieb gegenüber schneller wachsenden Gewächsen durchsetzen können, muss sich erst noch weisen.

Das traditionelle Cervelat-Bräteln zum Ausklang des Anlasses durfte auch dieses Jahr nicht fehlen.

Annette Schütz, Vorstandsmitglied